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Die tibetische Medizin

Traditionelle Tibetische Medizin "TTM"

Die trad. Tib. Medizin ist ein ganzheitliches über Jahrhunderte bewährtes Medizinsystem. Der Ursprung ist erstmals schriftlich festgehalten worden 1‘000 Jahre vor unserer Zeitrechnung in der vorbuddhistischer Bön-Tradition. Weitere Details, siehe unter „Geschichte“.

Seit 2009 ist die Trad. Tibetische Medizin(TTM) als „Sowa Rigpa“ = Das Wissen vom Heilen, als eigenständige Medizin System Tibets von der Indischen Regierung anerkannt worden.

Die traditionelle Tibetische Medizin wird in 3 Medizin-Systeme (3 Tantras) eingeteilt:

1. Dharma Medizin
Die Dharma Medizin beschäftigt sich mit religiösen Heilmethoden. Sie wird bei Geisteskrank-heiten angewandt.
Diese Medizin wird durch Lamas praktiziert.

2. Tantrische Medizin
Die tantrische Medizin beschäftigt sich mit dem feinstofflichen Körper. Durch Ängste, Spannung, Depressionen und falschem Verhalten/Lebensweisen kann der feinstoffliche Körper geschädigt werden.
Diese Medizin wird durch Lamas ausgeführt.

3. Somatische Medizin
Sie beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Leiden der menschlichen Existenz.
Diese Medizin wird von tibetischen Ärzten angewendet.

Trad. Tib. Astrologie:
Die trad. Tib. Astrologie wurde bereits im 7./8. Jahrhundert im 1. Institut der tibetischen Medizin gelehrt und hat heute noch Ihre Gültigkeit. In der trad. Tib. Medizin ist die Astrologie ein fester Bestandteil und wird bei gewissen Situationen mit einbezogen in der Behandlung.

Jede Behandlung mit Tibetische Medizin zielt auf eine Herstellung des verlorenen harmonischen Gleichgewichts von Körper, Geist und Seele. Nur so kann ein Mensch, der in Disharmonie mit sich und dem ganzen Universum geraten ist, wieder gesunden.

S.H. der Dalai Lama

Das trad. Tib. Medizinsystem beruht auf der Lehre der 5 Elemente. Der menschliche Körper baut sich aus den fünf Elementen auf, sie spiegeln sich in den Organen, Sinnen etc. wieder. Diese werden die inneren Elemente genannt.

In unserer Umwelt spiegeln sich (beeinflussen) die Elemente wieder, zb. in den Jahreszeiten und planetaren Einflüssen. Sie wirken auf unseren Körper und werden deshalb mit in die Diagnostik und in die Behandlung einbezogen. Sie werden die äusseren Elemente genannt.

Die 5 äusseren Elemente - die fünf Khams
1. Holz
2. Feuer
3. Erde
4. Metall
5. Wasser

Die Vereinfachung der fünf Elementen sind die 3 Säfte / Energien (die 3 Nyes Pas). Oder anders gesagt die Eigenschaften der fünf Elemente spiegeln sich in den Nyes Pas wieder.

Die drei Nyes pas /die 3 Säfte

Raum ist die Grundlage für alles und ist deshalb in allen Säfte vertreten.

Wind (tib. rLung, gesp. Lung)               ergibt sich aus dem Wind.
Galle (tib. Mkhris pa, gesp. Tripa)         ergibt sich aus dem Feuer.
Schleim (tib. Bad kan, gesp. Bedken)    ergibt sich aus dem Wasser und der Erde.

Die drei Säfte/Energien sind in allem vertreten, in groben und in subtiler Form, sie bilden den Körper und den Geist und auch die Emotionen. Sie werden im tibetischen auch die drei Fehler (nyes pas gsum) genannt, was darauf hinweist, dass alle Störung diese als Ursache haben.

Die 3 Säfte / Nyes Pas und deren Unterteilung:

Wind, tib. rLung (gesp. Lung)                  Sogzin                  der lebenserhaltende Wind
                                                            Gyengyu               der aufsteigende Wind
                                                            Kabche                 der alles durchdringende Wind
                                                            Menyam                der feuerbegleitende Wind
                                                            Thursel                 der absteigende Wind

Galle (tib. Mkhris pa, gesp. Tripa)            Juche                    die verdauende Galle
                                                            Dan Gyur              die farbgebende Galle
                                                            Drub Che              die verwirklichende Galle
                                                            Thong Che            die sehend machende Galle
                                                            Dog Sal                die klärende Galle

Schleim (tib. Bad kan, gesp. Bedken)       Tenche                  der stützende/unterstützende Schleim
                                                            Nyag Che              der mischende/trennende Schleim
                                                            Nyong Che            der geschmack machende Schleim
                                                            Tsim Che              der zufrieden stellende Schleim
                                                            Jor Che                der verbindende Schleim

Die Qualitäten der 3 Säfte / Nyes pas:
Wind:     rauh/grob, leicht, kühl, dünn/subtil, beweglich, hart
Galle:     ölig, scharf, heiss, leicht, übel riechend, flüssig/feucht, austreibend
Schleim: ölig, kalt, schwer, stumpf/träge, geschmeidig/glatt, klebrig, stabil/beständig

Die Natur der 3 Säfte / Nyes pas:
Der Wind ist neutral (kann sowohl heiss sowie kalt werden), neigt in unserer Welt eher dazu kalt zu werden, der Schleim ist kalter Natur und Feuer heisser. So ergeben Wind und Schleim die kalte und lunare Energie und Galle die heisse, solare Energie.

Ursachen der Krankheiten

Die Krankheiten werden durch das Ungleichgewicht der einzelnen Energiekanäle definiert. Das trad. Tib. Medizinsystem hat die Möglichkeit durch diverse Anwendungen (Behandlungen) das Gleichgewicht der Energiekanäle wieder herzustellen. Basierend aus den 3 Hauptenergien bestehen 84‘000 Energiekanäle und somit 84‘000 Krankheiten.

Energiekanäle Herkunft Einteilung
72‘000 aus den Energien grobe Energiekanäle
12‘000 aus den Chakras feine Energiekanäle
84‘000 Total Energiekanäle 84‘000 Krankheiten

Die Ursachen des Ungleichgewichts sind in 4 Krankheitstypen eingeteilt:

101 sind karmisch bedingt
101 sind aus dem jetzigen Leben
101 sind durch Geister, Nervenkrankheiten
101 sind oberflächlicher Art
404 Total

Hauptgründe des Ungleichgewichts:

1. karmische Ursache
2. Störung der 3 Energien
3. psychische oder mentale Ursachen
4. Ernährung
5. allgemeines Verhalten
6. Jahreszeiten
7. Klima
8. Unfälle, unvorhersehbare Naturkatastrophen
9. Diverse Einflüsse von unsichtbaren Kräften
10. das Alter
11. Gifte

Emotionelle Ursachen – die Geistesgiffte
Zu den 3 Säften werden geistige oder emotionelle Haltungen zugeordnet. Sowie positive wie auch negative Haltungen und Emotionen. Die negativen werden im tibetischen die Geistesgifte genannt, da sie eine massgebende Rolle, in der Entstehung von Krankheiten, einnehmen.
 
Säfte / Nyes pa       Geistesgift                                    Tugend
Lung                        Begierde, (Doed Chak)                   Zufriedenheit
Tripa                        Wut, (Khog Tro)                            Geduld
Bedken                     Verblendung, (Ti Muk, Marikpa)      Achtsamkeit

Prävention
Ein wichtiger, wenn nicht sogar der wichtigste Zweig in der tibetischen Medizin ist die Prävention. Im Tibet ist der Weg zu einem Arzt manchmal sehr weit, durch richtiges Verhalten in Bezug auf Klima, Essen, Rede und Körperaktivitäten kann Krankheit verhindert werden

Ungleichgewicht der drei Säften / Nyes pa
Die Ungleichgewichte der drei Säfte werden in der tibetischen Medizin in kalte und heisse Krankheiten eingeteilt. Wobei eine Krankheit die von Natur Wind/Lung und Schleim/Badkan hat ist eine „kalte Krankheit“. Eine Blut- und Gallen/Mkhrispa Krankheit ist von heisser, scharfer Natur deshalb eine „heisse Krankheit“. Dies beschreibt den Typus der Krankheit und meint nicht den Anstieg oder Abfall von Temperatur im Körper.

Diagnostik

Tib. = „Thab Lam“ Methoden des Prüfens

Die Diagnose innerhalb der trad. Tib. Medizin hat ein breitgefächertes Spektrum von Möglichkeiten. Auch ohne die Zuhilfenahme grossartiger technischer Apparaturen kann sich ein tibetischer Arzt mittels der nachfolgenden Methoden ein klares Bild über den Zustand des Patienten machen. Durch die Diagnose kann der tibetische Arzt genau feststellen wo sich die Unausgeglichenheit der körperlichen Energien sich manifestiert hat. Dieses Ungleichgewicht kann dann mittels der entsprechenden Ernährungs- Verhaltensregeln und Inneren- und Äusseren Behandlungen, in einer günstigen Weise beeinflusst werden.

Pulsdiagnose:
Der Puls wird in der trad. Tib. Medizin als ein Botschafter betrachtet, der die Informationen vom Inneren des Körpers nach aussen übermittelt. Die Diagnose mittels der Pulstastung stellt sicherlich eine der heraus ragendesten Formen der Diagnostik dar. Trotzdem wird auch sie nur zusätzlich, aber vorrangig, zu den anderen diagnostischen Verfahren angewandt.
Ein versierter tibetischer Arzt ist mit dieser Diagnoseform in der Lage feinstoffliche Daten über den gesamten Menschen zu erhalten.

Urindiagnose:
Der Urin des Menschen stellt ein hervorragendes diagnostisches Medium dar. Er spiegelt sämtliche Stoffwechselprozesse des Körpers deutlich wieder. Um eine optimale Diagnose-stellung zu gewährleisten, sind auf gewisse Nahrungsmittel und Verhalten am Vortag zu verzichten, sowohl der Patient wie auch der Arzt. Der Morgen-Urin wird mit einem Stab heftig gerührt. Entscheidend für die Diagnose sind Geruch, Konsistenz, Blasenbildung, Sediment und die Oberfläche des Urins. Dadurch können Störungen der 3 Säfte/Nyes pa: Galle, Schleim und Wind klar definiert werden.

Zungendiagnose:
Die Zungendiagnose bzw. visuelle Begutachtung der Zunge spielt eine eher untergeordnete Rolle in der trad. Tib. Medizin. Sie kann aber als schnelle Form der zusätzlichen Diagnostikzur Verifizierung eines Krankheitsbildes herangezogen werden.

Ohrendiagnose:
Die Ohrendiagnose ist die am häufigsten praktizierende Methoden bei Kindern. In diesem Alter sind die 3 Venen (Hauptenergien) am Ohr noch gut sichtbar und deshalb kann eine präzise Diagnose gestellt werden.

Nasendiagnose:
An der Form, Konsistenz und der Farbe können einzelne Krankheiten klar definiert werden.
Wird eher selten angewendet.

Hautdiagnose:
Die Beschaffenheit der Haut und Farbe dessen gibt uns Informationen über den Zustand der 3-Säfte.

Die Art und Weise der Diagnose:
1. Thonga                    sehen
2. Rekpa                      spüren, tasten
3. Tripa long teng         befragen

 

Therapien

Die Reihenfolge kann je nach Diagnose variieren. Die Ernährung und das Verhalten wird gemäss Diagnose angepasst. Die sanfteren äusseren Therapieformen werden oft in Verbindung mit dem Punkt eins und zwei verordnet /angewendet.

1. Ernährungs- und Verhaltensweisen entsprechend der Krankheit ändern
2. Gabe von medizinische Substanzen (hauptsächlich Kräuterpillen, Pulver, Tees)
3. Äussere Therapieformen
4. Zusätzliche Möglichkeiten durch spirituelle Einflussnahme
(wird nur von Lamas durchgeführt, nicht vom Arzt)

1. Ernährungs- und Verhaltensweise:
Die Nahrung, sowohl Lebensmittel und Getränke, wird als eigentliche Medizin verstanden. Wir können nicht existieren ohne Nahrung, sie ist das Wichtigste in der Behandlung der trad. Tib. Medizin. Je nach Krankheitsbild kann allein durch die Ernährung das Gleichgewicht wieder hergestellt werden. Die entsprechende Verhaltensweise unterstützt diesen Prozess ebenfalls optimal, vorausgesetzt der Patient ist diszipliniert und hält sich an die Anweisungen des Arztes.

Die Essgewohnheiten sollten folgende Qualität haben:
1. Qualität der Nahrung
2. Gute Art des Essens
3. Regelmässigkeit des Essens
4. Angepasste Menge des Essens
5. Die korrekte Art der Mischung
6. mit Wertschätzung essen

Die 6 Geschmacksrichtungen (entstanden aus den 5 Elementen) verändern sich durch die Verdauung wie folgt:
Süss bleibt süss Erde
Salzig wird süss Wasser
Sauer bleibt sauer Feuer
Bitter bleibt bitter Wasser
Scharf wird bitter Feuer
Herb wird bitter Feuer

Die 8 Energien der Nahrung:
1. schwer 5. leicht
2. Ölig 6. rauh
3. Kühl 7. warm
4. Stumpf 8. schneidend

2. Gabe von medizinischen Substanzen:
Die ungeheure Vielzahl der in der trad. Tib. Medizin verwendeten Substanzen ist schlichtweg beeindruckend, wobei alle Bereiche des Lebens, vom Mineralreich über das Pflanzenreich bis zum Tierreich(wird heut zu Tage vorzugsweise vermieden in den Rezepturen), zur Anwendung kommen. Hierdurch werden die verschiedenen Ebenen des menschlichen Seins in einer ganzheitlichen Weise zur Heilung aufgerufen. Die Mineralien einschliesslich der Edelsteine, sowie die Pflanzen den überragenden Anteil der heutzutage verwendeten medizinischen Substanzen dar. Ihre wohlausgewogene Vermischung zu einer Gesamtkomposition (Vielstoffgemische) aus vielerlei Komponenten, fordert einiges an Wissen. Die tibetischen Ärzte benötigen dazu 2 Jahre Studium. Die Fähigkeit der trad. Tib. Arzneimittel, eine synergistisch-komplexe Heilwirkung ohne gleichzeitig unerwünschte Nebenwirkungen in Gang zu setzen, ist vielgerühmt.

3. Äussere Therapieformen:
Die zusätzlichen Therapieverfahren, sollten ausschliesslich nur durch versierte Behandler angewendet werden.

Folgende zusätzliche Therapien werden angewendet:
- Öltherapien innerlich
- äusserlich (Massagen, Einreibungen)
- Moxibustion und Therapie mit der „Goldenen Nadel“
- Horme, warme Ölapplikationen
- feuchte Wickel, Kompressen, Bäder
- Tsampa, geröstetes Gerstenmehl mit diversen Zusätze
- Mineralien- und Edelsteintherapien
- tibetischen Klangschalen
- Humorale Ausleitungsverfahren - Einläufe, Zäpfchen
- Abführmittel
- Brechmittel
- Reinigung der Kanäle
- Aderlass
- Akupunktur
- Schröpfen (trocken und nass)
- Stocktherapie
- Brenntherapie, die Ausübung ist in der Schweiz verboten
- tibetische Mantras rezitiere

Wirkung

Die trad. Tib. Medizin hat die Möglichkeit mit diversen Behandlungen einen Ausgleich der Energien zu erlangen und wirkt sich somit positiv auf die Genesung aus. Die trad. Tib. Medizin ist eine sanfte, auf die Natur des Menschen abgestimmte Medizin und doch sehr wirkungsvoll wie die Praxis zeigt. Sie wirkt auf verschiedener Basis des Seins und unterstützt die vorhandenen Funktionen des Körpers.

 

 

 

Quellen:

- Fr. Emchi Döncki Trad. Tib. Ärztin, Zürich
- Skript von Dr. Nida Chenagtsang
- „Das tibetische Heilbuch“, Thomas Dunkenberger, Windpferd Verlag
- „PADMA Tibetische Kräutermedizin vom Dach der Welt“ von Gabriele Feyerer
-Tibetische Medizin von Khenrab Gyamtso und Stephan Kölliker